Was ist
Zielorienterte Suchtarbeit?

Zielorientierte Suchtarbeit (ZoS) ist ein (professioneller) Prozess in der Arbeit mit Menschen mit einer Suchterkrankung. ZoS bedeutet, dass Fachkräfte mit den Betroffenen in einer dialogischen Beratung erkunden, welche Veränderungsziele sie haben. Derzeit gilt als Goldstandard dafür Motivational Interviewing. In einer veränderungsfreundlichen Haltung und Umgebung werden Menschen motivierend auf eine Veränderung ihres Suchtmittelkonsums angesprochen. Sie werden eingeladen, selbst abzuwägen, was für und was gegen eine Veränderung spricht. Maßstab ist die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben und wie sich ihr Konsum dazu verhält. Dabei werden Informationen über wissenschaftlich begründete (evidenzbasierte) Möglichkeiten und Hilfsmittel (Verfahren, Techniken, Behandlungsmöglichkeiten), die zur Zielerreichung dienlich sind, vermittelt. Die Ansprache und der Beratungsprozess sind personenzentriert und ergebnisoffen, d.h. die Sichtweise der Betroffenen und ihre Entscheidung(en) sind ausschlaggebend. Die Expertise der Beratenden besteht im „Wie“ der Kommunikation (Motivational Interviewing) und in der fachkundigen Kenntnis der Wege und Möglichkeiten im Veränderungsprozess. Sie sind Lotsen bzw. „Geleitende“ für die Menschen mit Suchterkrankung auf dem Weg zu mehr Lebenszufriedenheit und gesunder Selbstbestimmung. Das (durch Dialogkompetenz unterstützte) Finden von und Ausrichten an selbstbestimmten Zielen ist die Grundidee von ZoS. Es geht darum, mit dem Gegenüber herauszufinden, welche Behandlung im Umgang mit dem Konsum für die Person wünschenswert und realistisch ist.

Die Begleitung bei der Zielerreichung, d.h. der Umsetzung der beschriebenen Möglichkeiten, ist ein weiterer Baustein Zielorientierter Suchtarbeit. Übergeordnete und gleichberechtigte Zielgrößen zielorientierter Suchtarbeit sind: